CHRISTOPH EBERLE

Die Abbildung der Realität fasziniert die Menschheit seit ihren Anfängen. Schon in dunkler Vorzeit malten unsere Vorfahren Tiere und Szenen des Alltags an die Felsen und Höhlenwände  – präzise, lebendig und mit dem Wunsch, das Gesehene festzuhalten. Auch wenn die moderne – sich nach wie vor „avantgardistische“ nennende – Kunst öfters andere Wege geht, diese Verbindung zwischen Kunst und Wirklichkeit hat über Jahrtausende hinweg ihren Zauber behalten, die Frage, was es bedeutet, die Realität abzubilden hat Künstlerinnen und Künstler immer wieder neu beschäftigt und zu ganz unterschiedlichen Antworten geführt.
 
Diese Ausstellung widmet sich der Darstellung der Wirklichkeit in der zeitgenössischen Schweizer Kunst – einer Welt, die ebenso vielfältig ist wie die Realität selbst. Scherenschnitte, Malerei, Zeichnungen und Rasterbilder zeigen, wie unterschiedlich Künstlerinnen und Künstler der Gegenwart die Realität wahrnehmen, interpretieren und transformieren.
 
Doch so unterschiedlich die Werke auch sind, eines eint sie alle: Sie greifen die große Frage auf, die uns seit der Höhlenmalerei begleitet – Wie sehen wir die Welt, und wie können wir sie festhalten? In einer Kunstwelt, die oft das Experimentelle, Konzeptionelle, Abstrakte und die Performance bevorzugt, bringt diese Ausstellung die Abbildung der Realität zurück ins Rampenlicht. Sie zeigt, dass die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit nicht altmodisch, sondern zeitgemäß und vielseitig ist.
 
Lassen Sie sich von der zeitgenössischen Schweizer Kunst überraschen und inspirieren – entdecken Sie, wie lebendig, facettenreich und faszinierend die Realität in den Händen von Künstlerinnen und Künstlern unserer Zeit wird.
 
Zu sehen sind Werke von Rik Beemsterboer, Martin Bührer, Jean De Clercq, Monika Flütsch, Esther Huser, Martin Richard Lehner, Christian Mühlemann, Marco Picci, Ira van der Merwe. Kuration: Christoph Eberle.